Maggie Lindemann hat keine Angst davor, zu zerbrechen – sie hat Angst davor, nichts zu fühlen. Und auf „i feel everything“, ihrem bislang emotionalsten und klanglich ambitioniertesten Album, stürzt sie sich mitten hinein.
Das Album ist ein Abstieg in Obsession, Trauer, Wut, Scham, Distanz und Überleben. Ohne Filter, ohne Rücksicht, ohne Perfektionismus. Es blutet einfach. Über das gesamte Album hinweg fängt Maggie ein, was es heißt, zu viel zu fühlen – und was passiert, wenn man endlich aufhört, sich dafür zu entschuldigen. Die Spannung liegt nicht nur in den Texten, sondern auch im Aufbau: Jeder Song prallt mit dem Gewicht echter Verarbeitung auf den nächsten. Kein Herzschmerz um des Herzschmerzes willen – sondern Songwriting als Überlebensstrategie. „i feel everything“ ist roh, kantig und schonungslos ehrlich – auf eine Weise, die Maggie so bisher nicht gezeigt hat.

